Umgestürzter Baum




Mach mit! Und werde Teil des Projekts, denn der Pilgerweg bleibt ein wachsendes Projekt.
Bensheim/Auerbach – Beedenkirchen: 11 km
↑ 350 m ↓130 m
Beedenkirchen – Winterkasten:
12 km, ↑ 330 m ↓ 220 m
Winterkasten – Hammelbach:
14,5 km, ↑ 290 m ↓ 280 m
Hammelbach – Siedelsbrunn:
13,5 km, ↑ 260 m ↓ 180 m
Siedelsbrunn – Kohlhof:
14 km, ↑ 170 m ↓ 240 m
Kohlhof – Heidelberg:
17 km, ↑ 200 m ↓ 550 m
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Camino (spanisch: Weg) ist die Kurzbezeichnung für den Jakobsweg in Nordspanien.
Incluso (italienisch: einschließlich, inbegriffen) stellt die Besonderheit des Weges heraus: Er soll inklusiv sein und immer mehr werden, also die Teilnahme ALLER ermöglichen.
Wir haben den Pilgerweg für 2 Gruppen von Pilger*innen entwickelt:
Pilger*innen, die gemeinsam unterwegs sind, mit und ohne Rollstuhl.
Pilger*innen, die über die „Schwere Sprache“ stolpern.
Ein Anfang ist gemacht, der Pilger- weg für alle soll ein Pilger- projekt für alle bleiben, zum Mitmachen und Weiterentwickeln. Viele haben sich bisher beteiligt, der Weg ist ständig gewachsen.
GEMEINSAM ist viel machbar. Deshalb auch die gemeinsame spanisch-italienische Wortkombination des Namens: „Camino Incluso“.
Nur in dieser unstimmig scheinenden Kombination stimmt sie inhaltlich, auch in dem Sinne, dass nicht alles für alle passend gemacht werden kann, aber viel möglich ist. Die Wortkombination kommt gut über die Lippen und macht den Weg (durch die geläufige Kurzform „Camino“ für den Jakobsweg) sofort als Pilgerweg sichtbar.
Dr. Prömper, der Vorsitzende der hessischen St. Jakobusgesellschaft, ist auf dem Camino Incluso unterwegs und begegnet Pilger*innen.
Er fragt sie: „Wandert ihr noch oder pilgert ihr schon?“
Er bekommt verschiedene Antworten:
Klaus, Tag- und Nachtpilger:
„Ich bin den ganzen Weg mit 2 Freunden am Stück gegangen, in 22 Stunden hatten wir es geschafft. Wir waren stolz, aber das war kein Pilgern, jetzt gehe ich den Weg nochmal langsam in 6 Etappen.“
Lisa, Wegewartin:
„Ich habe heute Nacht draußen geschlafen, wollte alleine die Bäume rauschen hören und in die Sterne schauen. Aber plötzlich ging in der Nähe die Party ab. Nix wars mit einsam sein im öden Wald, dem Odenwald.“
Judith und Julie, zwei Mütter:
„Wir haben in einer Kapelle zwei Menschen getroffen, die uns ihre ganz besondere Geschichte von sich und der Kapelle erzählt haben. Das hat uns sehr berührt.“
Mirco und Floh, Schüler*innen:
„Am Anfang dachten wir, 6 Etappen, das schaffen wir nie. Aber dann sind wir einfach dem gelben Pilgerbeutel gefolgt und haben gar nicht mehr nachgedacht.“
Dr. Prömper:
„Ihr habt auf dem Weg ganz schön was erlebt! Und das hat was mit euch gemacht. So, wie ihr sagt, kann man zum Beispiel Pilgern beschreiben. Ihr kennt vielleicht Hape Kerkeling? Der wollte auf seinem Pilgerweg nach Santiago de Compostela Gott finden. Er war 6 Wochen unterwegs und hat ähnliche Erfahrungen wie ihr gemacht. Solche Erfahrungen waren für ihn neu und sehr bewegend. Am Ende seines Wegs sagt er, er habe Gott gefunden. Was er darunter versteht, hat er nicht verraten. Es bleibt ein Geheimnis. Aber der Weg hat etwas mit ihm gemacht.“
Mitsch Schreiner
https://www.youtube.com/watch?v=cEfl5RWv-GA , Behindertenbeauftragter vom Dahner Felsenland, kommt um die Ecke, sagt:
„Ihr habt ein echt inklusives Projekt geschaffen.
Ich war schon zweimal auf dem Camino Incluso unterwegs. Zuerst auf Etappe1 mit Aktivrollstuhl und meinem Freund zu Fuß, dann auf Etappe 6. Da hatte ich mein elektrisches Vorspannrad dabei und zwei Freunde die Fahrräder. Gemeinsam sind wir gut vorangekommen. Einmal bin ich wegen ein paar Steinchen im Weg umgekippt. Gut, dass ich nicht alleine unterwegs war. Wir haben zusammen Hindernisse überwunden und so schöne Orte draußen in der Natur entdeckt. Das tut der Seele gut.
Es soll eine Reportage über euren Weg geben. Dafür brauche ich von euch ein paar Infos.
Ihr habt versucht, für Rollstuhlfahrer*innen wie mich, Barrieren aus dem Weg zu räumen. Sagt mir doch ein paar Beispiele.“
Claudia:
Der Odenwaldklub hat den ganzen Weg markiert.
David:
Dafür haben wir ein Zeichen entworfen: den gelben Pilgerbeutel. So kann man den Weg gut finden. Der Beutel war übrigens meine Idee.
Fabian:
Dazu haben wir alle Strecken auf komoot aufgezeichnet. Du kannst dir die Wegbeschreibung auch vorlesen lassen. Das finde ich am coolsten! Es gibt auch die GPX-Dateien zum Runterladen. Du kannst also jede Navigationsapp verwenden.
Letizia:
Und alle Infos haben wir auch in Leichter Sprache geschrieben! Das hat mir Spaß gemacht!
David:
Für schwierige Stellen haben wir Abkürzungen und andere Wege gesucht und gefunden.
Fabian:
Wir haben alle 22 Strecken selbst erprobt. Wir waren mit Aktivrollstuhl und zu Fuß in der Gruppe unterwegs. Andere Probepilger*innen haben uns unterstützt.
David:
Die beiden mit dem E-Rolli waren ein ganzes Jahr auf und neben Etappe 2 und 3 unterwegs, 1000 km haben sie 2020 geschafft! Die beiden kennen jedes Stückchen auf dem Weg, das war ne super Hilfe für uns!
Letizia:
Und der Liegehandbikefahrer! Der ist doch alle Etappen am Stück abgeradelt! Er hatte aber nen Hilfsmotor und nen Ersatzakku dabei.
Gideon:
Wir haben auf der Strecke alle Gasthäuser, Schlafplätze und Toiletten gecheckt und aufgeschrieben, was wo möglich ist.
Letizia:
Andere haben auch Barrieren aus dem Weg geräumt, zum Beispiel:
Die Kirchengemeinde in Winterkasten hat eine barrierefreie Toilette gebaut, der Bauhof in Fürth hat Wasserablaufrinnen begradigt und der Bauhof Modautal hat den wackeligen Übergang über den Straßengraben befestigt.
David:
Ja und in Hammelbach wird gerade das Quellwasserschwimmbad barrierefrei umgebaut! Hammelbach ist der Hammer! Ich bin eben eine Wasserratte1
Mitsch:
(Ein paar Tage später)
„Ich habe was für euch:
Hier ist die fertige Reportage: https://wosonst.eu/reisen-ohne-grenzen/
Vielen Dank für diesen inklusiven Weg!“
Mönch Hue Ngo lud uns im Kloster Buddhas Weg ein zu einem After-dinner-meeting! Wir sprachen über den Buddhismus und über den Weg. Mönch Hue Ngo sagte plötzlich: „Ihr habt einen inter-religiösen Weg geschaffen! „
Fabian:
„Hm, was meinst du damit?“
Hue Ngo:
„Dazu erzähle ich euch eine Geschichte eines buddhistischen Mönchs. Der Mönch sagte zu mir:
Ohne Wasser können Menschen nicht leben. Manche Menschen mögen ihr Wasser gerne als Tee – und es gibt viele verschiedene Teesorten. Manche Menschen mögen ihr Wasser gerne ohne Tee. Und genau wie wir Wasser zum Leben brauchen, brauchen Menschen für ein glückliches Leben ein gutes Herz, Liebe und Weisheit. Manche Menschen üben das gute Herz als Christ, manche als Buddhist – es gibt viele unterschiedliche Religionen, so wie es unterschiedliche Teesorten und unterschiedlichen Geschmack gibt. Und manche Menschen üben das gute Herz auch ohne Religion – so wie manche Menschen gerne Wasser ohne Tee trinken. Wichtig ist nicht ob oder welche Religion man übt – wichtig ist das gute Herz. Der Wunsch nach einem guten Herz, nach Liebe und Weisheit ist das, was uns Menschen verbindet – egal ob mit oder ohne Religion.
Auf dem Camino Incluso gibt es verschiedene Kraftorte. Die gibt es zum Teil schon lange. Menschen aus verschiedenen Kulturen und Religionen haben sie genutzt. Auch heute kannst du die Kraft der Orte noch spüren. Jeder Ort trägt zum Frieden und zur Harmonie aller Lebewesen bei.
Welcher Ort ist für dich ein Kraftort auf dem Camino Incluso?“
Fabian:
„Mein Kraftort ist das Kloster Buddhas Weg. Bei der gemeinsamen Meditation habe ich die Silbe OM gehört und gespürt. Da war für mich klar, das wird mein Stempelmotiv.“
David:
„Mein Kraftort ist die Quelle am Lichtenklinger Hof. Ich bin untergetaucht. Das Wasser hat mich erfrischt.“
Letizia:
„Mein Kraftort ist die Kapelle am Mooswiesenhof. Ich habe die Glocke geläutet und die Stille im Raum genossen.“
Gideon:
„Mein Kraftort ist am Hirschpfad. Dort steht in einem Gedicht „umarme Bäume“ und „lass deine Angst fallen“. Ich bin in einen hohlen Baum geklettert und fühlte mich sehr wohl und sicher.“
Eines Tages kam eine Mail ins Postfach geflattert: Santiago- Pilger und Weitwanderer Guy schrieb uns:
„Wisst ihr eigentlich, dass ihr international unterwegs seid? Euer Weg verläuft auf dem Europäischen Fernwanderweg E1 und E8!“
Die Zeichen haben wir teilweise entdeckt, aber dem mussten wir nachgehen.
Tatsächlich wurden wir fündig:
Bis Lindenfels sind wir mit den Weitwander*innen des E8 unterwegs. Und Auf Etappe 5 und 6 ein Stück mit denen des E1.
Dann kam wieder eine Mail, diesmal von Sigrid: „Denkt euch, wir haben gestern auf Etappe 1, am Felsenmeer, eine Frau mit Hund getroffen. Der Hund hatte Gepäcktaschen um. Da mussten wir stehenbleiben. Die beiden waren schon 800 km auf dem E8 unterwegs! Das ist doch mal was! Wir waren gerade 8 km auf dem Camino gepilgert!“
Der Camino Incluso führt über weite Strecken auf oder entlang der alten Handelsstraße, der Hohen Straße. Das war bei Pilger*innen schon im Mittelalter so üblich. Denn nur da gab es Versorgungsstationen und es war immer der direkteste Weg.
Vielleicht waren doch schon Im Mittelalter Jakobuspilger auf „unserem“ Weg unterwegs?!
Wie bei jedem Pilgerweg sollten sich die Pilger*innen vor Beginn über die Gegebenheiten informieren, um sich dann unbeschwert auf den Weg machen zu können. Wir haben dazu eine Checkliste erstellt.
Unsere Checkliste zur Vorbereitung kannst du hier herunterladen
Die Pilger*in sollte mit leichtem Gepäck unterwegs sein. Wir haben experimentiert und unsere Erfahrungen für eine eigene Packliste genutzt. Es macht immer einen Unterschied, ob du als Gruppe oder nur zu zweit unterwegs bist, auch wie viele und welche Hilfsmittel du benötigst und wie fit du bist. Manchmal hatten wir einen Beibus dabei. So mussten wir wenig tragen und hatten eine Sicherheit für eventuelle Pannen. Wir haben auch schon einen Fahrradanhänger mitgeschoben für Werkzeug und Ersatzteile.
Unsere Packliste kannst du hier herunterladen.
Wir haben auch im Internet recherchiert, wie andere Menschen mit und ohne Hilfsmittel unterwegs sind.
Hier ein paar Tipps aus unserer Recherche:
Tipp von Letizia:
Ich habe eine Packliste im Internet gefunden.
Die macht Spaß und hat gute Tipps:
https://www.zypresseunterwegs.de/2018/02/24/reise-packliste-ohne-geht-gar-nichts-blogparade/
Tipp von Fabian:
Ich möchte nicht so viel tragen.
Ich habe eine Pilgerpackliste gefunden.
Da kannst du das Gewicht ausrechnen:
https://www.pilgertools.de/packliste/
Tipp von Lea:
Ich habe im Internet noch ne ausführliche Reisecheckliste für Menschen mit Behinderung gefunden:
https://www.reisecheckliste.org/menschen-mit-behinderung/
Die kann man auch für Auslandsreisen gut verwenden.
Unterwegs auf dem Camino Incluso fast wie in Spanien auf dem Jakobsweg!
David informiert:
Wir haben einen Pilgerpass und 21 Pilgerstempel hergestellt. Den Pilgerpass kann man bei uns vor dem Start bestellen: pilgerweg.shs@srh.de
In den Pilgerpass stempelt die Pilger*in bei Erreichen des jeweiligen Ortes den Pilgerstempel. Dieser dokumentiert ihren Pilgerweg.
Fabian ergänzt:
Zu jedem Stempel haben wir ein tricky Faltblatt erstellt. Ihr findet es in unserem Pilgerkästchen.
Lea merkt an:
Am Ende der (Teil-)Etappe gibt es einen Pilgerempfang. Die Pilger*in wird persönlich empfangen, wenn sie sich zuvor anmeldet. Die Kontaktdaten findet sie auf der Liste „Pilgerstätten“.
Letizia erklärt:
Wenn der Pilgerpass voll ist, gibt’s ne XXL-Pilgerurkunde beim Empfang in Heidelberg.
Ihr müsst euch dafür bei uns anmelden: pilgerweg.shs@srh.de
Gideon:
Es gibt einfache und auch komfortable Schlafplätze am Pilgerweg.
Die Kontaktdaten findet die Pilger*in auf der Liste „Übernachten“.
Letizia:
Die Pilger*in ist auf dem Camino Incluso gut versorgt.
Sie kann sich unterwegs mit neuen Blasenpflastern versorgen, im Wirtshaus schmausen oder ihren Proviant auffüllen.
Die Kontaktdaten findet sie auf der Liste „Versorgung“.
Fränkie, Pilger:
Ich bin der spontane Typ. Ich nutze eure Infotafel am Anfang der Etappen. Die macht Laune. Ihr habt so gute Tipps drauf. Und mit dem QR-Code bekomme alle Infos auf mein Handy.
Fabian:
Wir haben für euch noch ein paar interessante Links:
Buen Camino! Los geht’s!
Es gab ein Outdoor-Treffen in Heidelberg mit
Im Heidelberger Stadtwald sollen barrierefreie Wege beschrieben werden.
Aus dem Gespräch hier hilfreiche Tipps, wenn man im WALD unterwegs ist:
Herr Stephan:
Es gilt unterwegs das Wegerecht für alle. Auch im Wald gilt Betretungsrecht für alle. Das ist im Waldgesetz für Hessen und Baden-Württemberg genau geregelt.
Ihr kennt bestimmt die Bergwanderregeln.
Die sagen: am besten in der Gruppe (mindestens zu dritt) unterwegs sein. Die Gruppe richtet sich immer nach dem schwächsten Glied. Die Personen müssen immer in Sicht- und Rufkontakt bleiben.
Im Falle eines Unfalls bleibt eine Person bei der verletzten Person, die dritte Person holt Hilfe.
Der Weg kann versperrt sein durch:
Im Notfall die Notrufnummer 112 wählen und den Rettungspunkt (weißer Punkt mit 4 Pfeilen auf grünem Grund + eine Nummer) angeben:
Frau Augustin, Frau Hanko:
In der Gruppe von Rollstuhlpilger*innen und Fußpilger*innen, kann der Inhalt der Tagesrucksäcke aufgeteilt werden. Ein leichter Tagesrucksack passt hinten an den Rollstuhl. Manchmal ist auch ein Anhänger hilfreich.
Bewährt hat sich
Der Camino Incluso verläuft zu 99 % auf Wegen von 2 m Breite. Damit ist auch das gemeinsame Unterwegssein mit Fahrradfahrer*innen möglich.
Auf Wegabschnitten entlang der Landstraße ist es hilfreich, sich als Gruppe sichtbar zu machen. Mindestens 2 Fußpilger*innen können dafür durch Zusammenbinden der Seile eine mobile zusätzliche Spur simulieren und so die Rollstuhlpilger*innen von der Fahrbahn absichern. Bei Überquerungen ist es gut, wenn eine Fußpilger*in nach links, die andere nach rechts absichert.
Bei unebenen Wegabschnitten, Steigungen oder Gefällen können 2–3 Personen als Zug-/ Schiebehilfe die Rollstuhlpilger*in unterstützen.
Deutsche Bahn:
Bus/ Taxi:
Rollstuhlpilger*innen, v.a. ab 2 Personen, bei Nutzung des ÖPNV besser zuvor anrufen (Platz, Rampe, Niederflurfahrzeug)
Bus- und Bahn-Linien am Camino Incluso
Linien des VGG am Camino:
Linien des VRN am Camino:
Regional-Bahn:
Alle Karten als PDF kannst du hier herunterladen.
Die Übersichtskarte vom Start bis zum Ziel kannst du hier ansehen.